Einfach alles richtig gemacht…das war der Satz, den wir dieses Jahr sehr häufig benutzt haben. Nicht nur dass wir 2 bzw. 3 Tage strahlenden Sonnenschein bei gutem Schnee und ohne Wind hatten, wir haben auch genau das Wochenende erwischt, bevor Österreich wieder in den totalen Lockdown musste. Die Vorfreude war eher bang, da leider keiner genau wusste, was wie lange geöffnet hat, wieviel „G“s jetzt wo gelten und ob man zu so einer Zeit eigentlich mit gutem Gewissen ins Skifahren kann. Wir sagen: man kann. Das gesamte Ötztal stand unter 2G Regel, Lifttickets gab es nur mit Impfnachweis, in der Gondel und beim Anstehen waren die Masken auf der Nase – ok, manche wissen noch immer nicht wo dieses Ding hin muss – das Apres Ski haben wir ausgelassen und lieber unseren Balkon und unsere Stube genutzt, beim Essen galt auch Maskenpflicht und Skifahren ist Sport an der frischen Luft.
Der eine Teil der Gruppe hat es dann noch richtiger gemacht und ist schon am Freitagmittag angereist, so konnten sie – was mich ein klein bisschen neidisch machte – die leeren Pisten bei besagtem Sonnenschein genießen, dies wurde uns Spätfahrern auch fotografisch gemeldet. So stieg die Vorfreude im neuen Skizunftbus und nachdem der übliche A 8 Stau gemeistert war, lief die restliche Fahrt störungsarm. Überhaupt der neue Bus: viel Stauraum durch einen Zwischenboden, Platz für 9 Schneesüchtige und schick ist er auch.
In Obergurgl angekommen musste man beim Einchecken erst mal die Hotelchefin trösten, die wegen 4 Tagen das komplette Hotelsystem hochgefahren hat. Zumindest das Wochenende war ausgebucht. Nach Zimmerbezug traf man sich auf dem Balkon zum gegenseitigen Kennenlernen, da erfreulicherweise ein paar „Saisonopeningneulinge“ dabei waren. Die Anfragen der Passanten auf der Straße, ob es bei uns noch Platz hat, haben wir freundlich verneint, die darauffolgenden Schneebälle des Herrn im Bademantel wurden von Uwe lässig gekontert. Da den Freitagsskifahrern beizeiten die Kräfte ausgingen, war der Abend nicht allzu lang und am nächsten Morgen saßen alle vor 8 Uhr am Frühstück. Und dann gings los, mit der neuen Gondel ins Skigebiet und endlich wieder Schnee unter den Ski – was ein geniales Gefühl nach der langen Pause. Ich muss zugeben, es lief anfangs unrund, auch da viele Menschen auf der Piste waren. Auch waren wir dieses Jahr nicht alle zusammen gruppendynamisch unterwegs, trafen uns aber mittags am „Top Mountain Crosspoint Restaurant“ (ohne Englisch geht nichts mehr), wo auch eine Skilehrerin der SZL zu uns stieß. Ein Teil der Gruppe genoss die Spätnachmittagssonne an der Wurmkogelhütte und da wir nicht in die legendäre Nederhütte konnten, haben wir das leckere Abendessen im Hotel genossen und saßen danach noch in unserer Stube.
Am nächsten Morgen wieder pünktlich am leckeren Frühstück, Zitat Susanne: “so viel habe ich in Obergurgl noch nie geschlafen“, dann zusammenräumen und wieder auf die Piste. Diesmal zum Glück deutlich weniger Menschen an den Hängen, es waren wohl viele nur für einen Tag gekommen oder die mit weiterer Anreise schon wieder weg. Einmal noch das gesamte Skigebiet abgefahren und zum Abschluss noch Essen in der Nederhütte. Leider war die Fahrt aus dem Ötztal hinaus äußerst zäh, aber dann lief es und alle kamen heil heim.
Fazit: wunderschönes Wochenende mit netten Menschen und keine Verletzungen, streicht euch den 25.November 2022 im Kalender an, da fahren wir wieder nach Obergurgl….hoffentlich mit Apres Ski.
